07.11.2023

4:30 in Berlin: Zu früh für unseren Geschmack mussten wir aufstehen, um den Flieger um 8 Uhr aus Berlin zu erwischen. Wenigstens durften wir am Flughafen einen wunderschönen Sonnenaufgang sehen. Unser erstes Ziel auf der Projektreise ist Pristina. Für zwei von uns ist es der erste Flug seit Jahren, also eine noch aufregendere Erfahrung. Nach knappen zwei Stunden landeten wir gegen 11 Uhr im Kosovo, wo Zana uns vom Flughafen abholte. Im Gegensatz zu Deutschland schien hier glücklicherweise die Sonne. Nachdem wir unser Gepäck in unserer Unterkunft abgelegt hatten, ging es direkt weiter mit einer Stadttour durch das sonnige Pristina. Mit Zana und einem ehemaligen Freiwilligen von Schüler*innen Helfen Leben gab es laufende Geschichte über die Stadt und ihre Architektur. Das Highlight des Tages war der Rundblick über die ganze Stadt aus der Kathedrale Mutter Teresa. Nach dem ganzen Input durften wir sehr leckeres traditionell kosovarisches Essen probieren. Darunter „Pogaqe“, ein fluffiges Brot mit Joghurt, und „Speca me mazë“, geröstete Paprika in warmen Schmand. Anschließend verschiedene Fleischgerichte gekocht auf traditionell kosovarische Art.

08.11.2023

09:00 in Pristina: Am nächsten Tag besuchten wir die erste Partnerorganisation auf unserer Projektreise, dessen Arbeit durch die Spendengelder des Sozialen Tages unterstützt wird. Kosovar Youth Council setzt sich für Anliegen von Schüler*innen ein und arbeitet dabei eng mit landesweiten Schüler*innenvertretungen zusammen. Dabei macht sie sich vor allem für Jugendpartizipation und Mitbestimmung stark. Bei unserem Besuch bekamen wir einen Einblick in bisher umgesetzte Projekte der Jugendorganisation.

Durch den Regen fuhren wir in Richtung Rahovec, wo wir eine weitere Partnerorganisation SHL Kosova und unsere dort arbeitenden Auslandsfreiwilligen Tina und Egzona besuchten. SHL Kosova ist der einzige Jugendtreff in der Gemeinde Rahovec, wo Jugendliche sich begegnen können. Im Jugendzentrum werden unter anderem durch Tina und Egzona viele verschiedenen Aktivitäten geleitet, die sich um Theater, Musik, Umweltschutz, Sport und vieles mehr drehen. Außerdem organisieren die Mitarbeitenden bei SHL Kosova Camps für Jugendliche und unterstützen junge Menschen bei der Gründung von Start-Ups. Am Nachmittag erkundeten wir alle gemeinsam Rahovec und besuchten die Weinbrennerei Daka. Rahovec ist bekannt für seine Trauben und guten Wein, deswegen durften wir auch mal kosten.

Anschließend wurde für uns ein Theaterbesuch geplant, bei dem wir einen Eindruck von traditioneller Musik und traditioneller Kleidung bekommen haben. Nach dem Abendessen sind wir zum Abschluss des Tages zu Tina und Egzona nach Hause gegangen, wo wir uns mit Snacks und Getränken über unsere geplante Zukunft nach dem FSJ unterhielten.

09.11.2023

Um 12 Uhr wurden wir von allen verabschiedet und zum Busbahnhof gebracht. Fünf Stunden lang Richtung Tirana. Angekommen in Tirana hatten wir zu unserem Pech Probleme mit unserer Unterkunft, woraufhin wir uns komplett erschöpft um 18 Uhr noch ein Hotel suchen mussten. Nach der ganzen Aufregung wechselten wir unsere Euro in albanische Lek und machten uns auf die Suche nach etwas Essbaren. Auf Empfehlung einer jungen Frau aus Tirana fanden wir zwar kein traditionelles, aber sehr leckeres Restaurant.

10.12.2023

Am nächsten Morgen wurden wir von Doro – Auslandsfreiwillige in Tirana – abgeholt. Gemeinsam gingen wir zu AS@N. AS@N organisiert den Sozialen Tag in Albanien. Mit den Spendengeldern unseres Sozialen Tages in Deutschland unterstützen wir unsere Partnerorganisationen wie AS@N. AS@N wiederum ermöglicht mit ihrem Sozialen Tag lokale Bildungs- und Jugendprojekte. Beispielsweise wurde vor ein paar Jahren der Bau einer Bibliothek ermöglicht.

Danach fuhren wir zusammen mit Doro zu Arsis, ihrer Einsatzstelle. Arsis ist eine Kindertagestätte, die sich an Kinder und Jugendliche und ihre Familien richtet, um diese in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Hier können Familien hinkommen, die sich beispielsweise keinen Kitaplatz leisten können. Im Tageszentrum haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, Unterstützung bei ihren Hausaufgaben zu bekommen und den Tag zu verbringen. Wir hatten sogar noch die Möglichkeit und das Vergnügen die Kinder kennenzulernen. Nach einer kurzen Stadttour von Doro besuchten wir ein Bunker Museum (Bunk‘ Art 2) in der Stadtmitte. Das in zahlreiche Gänge und Kammern führende unterirdische System ist einer von vielen Bunkern, die der Diktator Enver Hoxha errichten hat lassen. Das Museum setzt sich mit der Vergangenheit Südosteuropas mit Fokus auf die Unterdrückung der Bürger*innen im Kommunismus auseinander. Abschließend gingen wir etwas trinken in Doros neuem Stamm Café.